Catuaba

Catuaba ist die allgemeine Bezeichnung für eine Reihe von Bäumen im Amazonasgebiet, deren Rinde abgetragen wird und in der pflanzlichen Medizin Brasiliens zur Steigerung von Potenz und Libido verwendet wird.

Der bekannteste und am häufigsten verwendete Catuababaum ist Erythroxylum vacciniifolium.

Es werden aber auch andere, nicht miteinander verwandte Baumgattungen, wie Trichilia catigua, Juniperus brasiliensis, Eriotherca candolleana und Anemopaegma mirandum als Catuaba bezeichnet.

Die traditionell verwendeten und effektivsten Catuaba-Rinden sind die von Erythroxylum vacciniifolium und Trichilia catigua.

Die Rinden der Bäume Juniperus brasiliensis, Eriotherca candolleana und Anemopaegma mirandum werden traditionell weniger verwendet und haben auch nicht dieselbe Wirkungskraft.

Erythroxylum vacciniifolium wird üblicherweise als der “kleine Catuaba” bezeichnet. Er wird nur 2-4 Meter hoch und besitzt gelblich-orangene Blüten und dunkelgelbe, oval-förmige und ungenießbare Früchte.

Trichilia catigua wird über 8 Meter hoch und trägt daher den umgangssprachlichen Namen “großer Catuaba”. Trichilia catuaga trägt dunkelgrüne Blätter, grünlich-rote Früchte und cremefarbene Blüten. 

Wirkung von Catuaba 

Catuaba kann die Hautzellen vor Zellschädigung schützen

In einer Studie, die in der Zeitschrift Toxicology in Vitro erschien, wurde die schützende Wirkung eines Catuaba-Extrakts auf Hautzellen nachgewiesen. Die Untersuchung zeigte, dass das Extrakt die Inhaltsstoffe Cinchonain IIa und IIb besitzt, die die Hautzellen vor Cytotoxizität schützen. Das ganze wurde an Versuchen mit Ratten gezeigt.[1]

Entzündungshemmende Eigenschaften

Eine Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift “Phytotherapy research, 2004” kam zu dem Schluß, dass Catuaba möglicherweise entzündungshemmende Eigenschaften aufweist. Der Entzündungsprozess wurde bei Einnahme eines Catuaba-Extraktes unterbunden.[2]

Vielversprechende Hinweise im Zusammenhang mit Parkinson

Die Studie, die 2008 im Journal of Brain research veröffentlicht wurde untersuchte die Wirkung eines Extraktes von Anemopaegma mirandum (Catuaba). Es wurden die zellschützenden Eigenschaften des Extraktes für Gehirnzellen nachgewiesen. Die Studie kommt zu dem Schluß, dass Extrakte von Anemopaegma mirandum vielversprechende Hinweise gegen Parkinson besitzen.

Depressionen

Eine Studie, veröffentlicht 2005 im Journal of Psychopharmalogy,  fand überzeugende Hinweise für dopamininduzierte, anti-depressive Wirkungen eines Extraktes aus Trichilia catigua (Catuaba).

Die Untersuchungen fanden in vivo und in vitro an Mäusen und Ratten statt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Extrakt möglicherweise als Behandlung für depressive Erkrankungen eingesetzt werden kann.

Schutz vor Infektionen

Eine Studie, erschienen 1992 im International Journal of Experimental and Clinical Pathophysiology Drug Research, untersuchte die Wirkung von Catuaba auf mikrobe Infektionen. Die Vorbehandlung von Mäusen mit Catuaba Extrakten schützte die Mäuse vor Infektionen mit Escherichia coli und Staphylococcus aureus.[3]

Alkaloid Catuabas
Alkaloid Catuabas

Nebenwirkungen von Catuaba

Die Forschung ist bisher nicht eindeutig und aussagekräftig genug im Bezug auf Nebenwirkung bei gesunden Erwachsenen. Da auch bezüglich Schwangeren und stillenden Müttern keine eindeutige Sachlage vorliegt, wird für diese Personengruppe hier vom Konsum abgeraten.

Es werden bei manchen Personen von Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen bei erstmaliger Einnahme berichtet. Die Einnahme sollte stets mit einem Arzt abgesprochen werden. Vor allem langfristige Einnahme kann nicht als sicher bezeichnet werden.

Dosierung und Einnahme

Die übliche Form, in der Catuaba verkauft wird, sind Kapseln und Tinkturen. Diese sind meist nur im Internet erhältlich.
Die indigene Bevölkerung Brasiliens konsumiert Catuaba als Tee. Dabei wird von 1-3 Tassen täglich zur Potenzförderung berichtet.

Traditionelle Verwendung von Catuaba

Catuaba wird seit langem als natürliches Aphrodisiakum verwendet. Die Tupi Indianer in Brasilien sollen die ersten gewesen sein, die Catuabas lustfördernde Eigenschaften entdeckt haben.

Über die Jahrhunderte sind bei den Indianern viele Lieder entstanden, in denen die Vorzüge der Pflanze besungen werden. Die lokal ansässige und indigene Bevölkerung benutzt sie seit Generationen. In Brasilien ist es das bekannteste Aphrodisiakum.

In der pflanzlichen Medizin Brasiliens wird Catuaba als Stimulans des zentralen Nervensystems mit aphrodisierenden Eigenschaften beschrieben. Die Gemische aus der Rinde des Baumes werden gegen Impotenz, Unruhe, Nervosität, Schwäche, Vergesslichkeit und mangelnde Libido eingesetzt.

Catuaba wird aus der inneren Rinde des Baumes gewonnen. Diese besitzt eine rötliche Farbe und einen rauchigen Geschmack. Es wird als Tee, Pulver, in Kapselform oder als alkoholisches Extrakt angewendet.

Es stimuliert direkt das zentrale Nervensystem, wodurch Libido und sexuelles Verlangen zunehmen. Außerdem erhöht sich die Durchblutung der Geschlechtsorgane und die körpereigene Hormonproduktion soll angeregt werden.

Auch in Europa und den USA wird Catuaba, am häufigsten als Tee, bei sexuellen Problemen, Impotenz, Lustlosigkeit, Müdigkeit und dergleichen verwendet.

Pflanzliche Bestandteile

Die chemischen Stoffe in Catuaba umfassen Alkaloide, aromatische Öle, Phytosterole, Tannine und Flavonoide. In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts behauptete ein Forscher, dass Catuaba das Alkaloid Yohimbin beinhalte.

Es ist aber bis heute nicht geklärt, welche Baumgattung damals untersucht wurde. Neben den genannten Stoffen enthält die Pflanze reichlich Mineralstoffe und Spurenelemente.

Zusammenfassung

Hauptsächliche Einnahmeform: Tinktur, Tee, Kapseln

Wirkungsweise: Zellschutz, Nervenschutz, antidepressiv, beruhigend, möglicherweise potenzfördernd und aphrodisierend

Traditionelle Verwendungsweise:

  • Als Aphrodisiakum für höhere Potenz und Libido, sowohl bei Männern als auch bei Frauen
  • Um beruhigend und ausgleichend auf das zentrale Nervensystem einzuwirken (und gegen Überlastung, Stress, und Gereiztheit)
  • Gegen Nervosität und Schlaflosigkeit
  • Als generell kräftigendes Mittel
  • Gegen Demenz und Vergesslichkeit

Quellen:
1 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15046771
2 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15597313
3 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1525337

8 Gedanken zu „Catuaba“

  1. Hallo,
    zunächst einmal vielen Dank für Ihreure Hilfe und Auskunft.

    Mein Partner leidet mit 42 Jahren unter Erektiler Dysfunktion. Er hat einen hohen Blutdruck und leichtes Übergewicht.
    Meine Frage, hilft da die Catuaba Rinde? Oder welchesoll heilpflanzliches Mittel würden sie empfehlen?
    Diabetes und p5rostataprobleme sind ausgeschlossen. Lediglich ein erhöhter Cholesterinwert.
    Vielen dank vorab für Ihre Antwort.

    • Hallo Renate, die Kombination aus Pinienrindenextrakt und L-Arginin/L-Citrullin ist vielversprechend. Auch psychische Ursachen müssen in Betracht gezogen werden.

  2. Hallo,

    Hat ein Wein “Catuaba Virtude” auch die Wirkung wie diese versprochen wird oder wurde diese Wirkung abgeschwächt.

    Man sagt es hätte auch eine Potenzsteigernde Wirkung.

    Besten Dank für Ihre Auskunft.

    • Hallo Marcel,

      leider kannte ich den Wein bislang nicht und es ist auch schwer hier gute Infos zu finden. Ich schätze, dass andere Einnahmeformen effektiver sind.

      LG, Dietmar

  3. Hallo Herr Waßner,
    welches Aphrodisiakum empfehlen Sie vor allem gegen Lustprobleme bei Frauen? Ich lasse jetzt meine Hormonspirale entfernen und hoffe, dass das auch hilft. Außerdem habe ich immer wieder Durchschlafprobleme.
    Ich freue mich auf Ihre Antwort!
    MfG
    E. Zuehlsdorf

  4. Hallo Herr Waßner,

    kann ich trotz Multiple Sklerose Catuaba konsumieren?

    Schon mal recht lieben Dank für Ihr Bemühen!!!

    Mit freundlichen Grüßen

    Angela Wolfram

    • Hallo Frau Wolfram,

      es gibt keine Hinweise darauf, dass Catuaba bei Multipler Sklerose spezielle Probleme verursacht.

      Beachten Sie jedoch, dass dieses Mittel noch relativ unerforscht ist – deshalb können Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden. Ich rate Ihnen, vor der Einnahme nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

      Viele Grüße
      Dietmar Waßner

Kommentare sind geschlossen.