Serrapeptase

Serrapeptase ist ein Enzym, dass entzündungshemmend, schleimlösend und fibrinolytisch wirken kann. Wir haben aktuelle wissenschaftliche Studien analysiert und zeigen, welche Wirkung tatsächlich bewiesen werden konnte, welche Nebenwirkungen Serrapeptase haben kann und was man bei der Anwendung unbedingt beachten sollte.

Serrapeptase Kapseln

Was ist Serrapeptase?

Serrapeptase ist ein proteolytisches Enzym, also ein Enzym, das Proteine in Aminosäuren spaltet.

Es stammt aus den Darmbakterien (Serratia E15) von Seidenraupen, welche das Enzym dazu nutzen, um ihren Kokon aufzulösen.

Serrapeptase ist vor allem aufgrund seiner entzündungshemmenden Effekte bekannt und wird daher oft als fördernd für die Gesundheit der Gelenke beworben.

Daneben hat es eine Reihe von weiteren möglichen positiven Effekten. Es soll schmerzlindernd und schleimlösend wirken,das Risiko für Herzkrankheiten mindern und die Spermienzahl erhöhen.

Wirkung von Serrapeptase

Serrapeptase kann entzündungshemmend wirken und wird oft bei Arthritis (Gelenkentzündung) angewendet.

In einer Studie, bei der verschiedene Enzyme auf ihre entzündungshemmenden Effekte untersucht wurden zeigte sich, dass Serrapeptase Entzündungen am effektivsten lindern kann. [Studie, Studie]

Untersuchungen konnten außerdem zeigen, dass Serrapetase schleimlösend wirkt und bakterielle Biofilme reduzieren kann.

Bei mehr als 60 % aller bakteriellen Infektionskrankheiten bilden die Erreger Biofilme. Daher könnte das Enzym gegen eine Vielzahl solcher Infektionen wirksam sein bzw. die Effektivität eingesetzter Antibiotika erhöhen

Serrapeptase gegen Entzündungen

Entzündungen zählen zu den häufigsten Ursachen für einen Arztbesuch. Arthritis, Dermatitis Gastritis oder Colitis sind nur einige der vielen verschiedenen entzündungsbedingten Erkrankungen.

Viele Krankheiten stehen des Weiteren mit Entzündungen in Verbindung, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. Herzkrankheiten, vor allem die koronare Herzkrankheit (KHK) scheint etwa mit entzündlichen Prozessen zusammen zu hängen.

In einer placebo-kontrollierten Studie mit 174 Patienten, die sich einer Kieferhöhlen-Operation unterzogen, zeigte sich, dass 10 mg Serrapeptase, 3x täglich, am Tag vor der OP sowie an den 5 Folgetagen (Gesamte Einnahmedauer: 7 Tage) Gelenkschwellungen signifikant reduzieren konnte. [Studie]

Toten Zellen lösen eine starke Reaktion des Immunsystems aus und führen daher oft zu Entzündungsreaktionen. Serrapeptase scheint beim Abbau dieser Zellreste helfen zu können und außerdem Flüssigkeitsansammlungen an den Entzündungsherden lösen zu können, wodurch schädliche Stoffe abtransportiert werden. [Studie]

Weitere Untersuchungen konnten zeigen, dass Serrapeptase Giftstoffe, die Entzündungen auslösen, hemmen [Studie], Schwellungen im Kiefer-  bzw. am Knöchel in Folge von Operationen signifikant reduzieren [Studie, Studie] und Schwellungen in Armen und Beinen in Folge kleinerer Operationen senken kann. [Studie]

Serrapeptase  scheint dabei vor allem Cyclooxygenasen unschädlich machen zu können [Studie]. Dies sind Enzyme, die verschiedene Enzündungsstoffe in Folge von Verletzungen oder Infektionen produzieren.

Serrapeptase gegen Schmerzen

Serrapeptase kann Schmerzen senken, indem es die Aussonderung bestimmter schmerzerzeugender Substanzen (z.B. Bradykinin) verhindert. [Studie]

Dabei scheint das Enzym vor allem in solchen Regionen wirksam zu sein, in denen Entzündungen lokalisiert auftreten, wie etwa Ohren, Rachen oder Nase.

In einer Studie mit 24 Teilnehmern konnte Serrapeptase Schmerzen nach Operationen senken. [Studie]

Außerdem wirkte das Enzym in einer Untersuchungen mit 24 postoperativen Patienten signifikant schmerzlindernd. [Studie]

Des Weiteren konnte Serrapetase Schmerzen und Krämpfe in einer Studie mit 40 an venenentzündungen leidenden Patienten signifikant reduzieren. [Studie]

Allerdings gibt es auch eine Untersuchung, die keine signifikante Wirkung feststellen konnte. [Studie]

Serrapeptase gegen Schleim und Biofilme

Biofilme bestehen aus einer Schleimschicht, in der Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Pilze) eingebettet sind. Diese Filme schützen Bakterien zum Beispiel vor antibakteriellen Wirkstoffen.

Proteolytische Enzyme wie Serrapeptase können gegen diese Biofilme eingesetzt werden.

Eine vergleichende Untersuchung ergab, dass Serrapeptase effektiver als anderer proteolytische Enzyme gegen die Bildung von Biofilmen wirkt. Dabei zeigte sich, dass das Enzym die Effektivität eines Antibiotikums signifikant erhöhen kann. [Studie]

Serrapeptase kann außerdem die Viskosität von Sekreten, z.B. Schleim, erhöhen und dem Körper dadurch dabei helfen, Sekrete schneller abzutransportieren, wodurch das Gewebe besser heilen kann. [Studie, Studie]

In einer Untersuchung mit 29 Patienten, die an chronischen Atemwegserkrankungen litten und dadurch schlecht atmen konnten, führte die Einnahme von Serrapeptase zu einer deutlichen Lösung des angesammelten Schleims. Dadurch senkten sich neben der angesammelte Schleimmenge  auch die Häufigkeit der Hustenanfälle. [Studie]

Serrapeptase gegen Blutgerinnsel und Arteriosklerose

Serrapeptase besitzt die Fähigkeit, die bei der Blutgerinnung wesentliche Substanz Fibrin in totem Gewebe abzubauen, ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen. Dadurch können Blutgerinnsel besser abgebaut werden. [Studie]

Dies ist auch einer der Gründe, warum das Enzym gegen Biofilme wirkt, da diese oft aus Fibrin bestehen. [Studie]

Fibrin ist auch an der Bildung von Narben beteiligt, die bei Patienten Schmerzen hervorrufen können. Serrapeptase kann die Entstehung von Narben hemmen. [Studie, Studie]

Wechselwirkungen mit Antibiotika

Serrapeptase besitzt die Fähigkeit, bakterielle Biofilme zu hemmen. Daher verstärkt das Enzym die Wirkung zahlreicher Antibiotika wie etwa Ampicillin, Cephalexin, Minocyclin oder Cefotiam. [Studie, Studie]

Eine Untersuchung konnte zeigen, dass sich bei Ratten, die mit Serrapetase in Kombination mit Antibiotika behandelt wurden, nur in 5.6% der Fälle die Infektion nicht stoppen ließ, wohingegen dies bei 37,5% der Tiere, die nur mit Antibiotika behandelt wurden der Fall war. [Studie]

Serrapeptase vs. Nattokinase

Nattokinase ist wie Serrapeptase ein proteolytisches Enzym. Das heißt, dass es Proteine aufspalten kann.

Außerdem zählen beide Substanzen zu den Serinproteasen. Nattokinase wirkt vor allem blutverdünnend und fibrinolytisch.

In einer Tierstudie konnte gezeigt werden, dass sowohl Nattokinase als auch Serrapeptase Alzheimer-Symptome hemmen und Entzündungsparameter von Alzheimer-Patienten senken können. [Studie]

Eine weitere Studie fand sogar Indizien dafür, dass Nattokinase Alzheimer-Plaques effektiver abbauen kann. [Studie]

Nebenwirkungen von Serrapeptase

Da Serrapeptase fibrinolytisch wirkt, sollte es nicht mit blutverdünnenden Mitteln (z.B. ASS, Markumar) kombiniert werden.

In sehr seltenen Fällen hat die Anwendung von Serrapeptase zu einer Lungenentzündung geführt. Dies war bei drei Patienten im Alter von 84, 69 und 32 Jahren der Fall.

Hier führte die Einnahme von Serrapeptase zu einer Verschlechterung der bestehenden Erkrankung sowie zur Entstehung einer Lungenentzündung.

Anwendung und Dosierung

Serrapetase sollte auf nüchternen Magen eingenommen werden, also 30 Minuten vor bzw. 2 Stunden nach einer Mahlzeit. Die Dosierung sollte auf 3 Einheiten täglich verteilt werden.

Es ist momentan nicht geklärt, welche Dosierung ideal ist. in Studien wurden 10-60mg täglich verabreicht, wobei die meisten Studien mit 10mg täglich arbeiteten.

Serrapeptase scheint effektiver zu sein, wenn es zusammen mit Zink oder Mangan eingenommen wird. [Studie, Studie]

Serrapeptase kaufen

Im stationären Handel (z.B. DM , Rossmann, Apotheke) gibt es momentan keine Serrapeptase-Produkte zu finden. Das Enzym scheint in Deutschland noch nicht die Bekanntheit wie etwa in den USA zu haben.

Im Internet (v.a. Amazon) gibt es dagegen eine steigende Anzahl von Herstellern und Shops, bei denen man Serrapeptase bestellen kann.

In der Regel zahlt man bei der Pulver-Variante für dieselbe Menge weniger, jedoch haben Kapseln den Vorteil, dass man die Dosierung besser kontrollieren kann. Deshalb raten wir, vor allem bei erstmaliger Einnahme, zu Serrapeptase Kapseln.


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