L-Arginin

L-Arginin ist eine semi-essentielle, proteinogene Aminosäuren.

„Semi-essentiell“ bedeutet, dass es nicht nur über die Nahrung aufgenommen werden kann, sondern auch vom Körper aus anderen Aminosäuren und Vitaminen hergestellt werden kann.

L-Arginin ist eine besondere Aminosäure, da sie mit vier Stickstoffgruppen mehr Stickstoff (N) als alle anderen Aminosäuren enthält.

Sie bildet das Zwischenprodukt bei der Umwandlung von L-Citrullin in Stickstoffmonoxid. Der Körper braucht L-Arginin also, um das gefäßaktivierende Molekül NO (Stickoxid) zu bilden.

Dieses Molekül sorgt für die Weitung der Gefäße und hat damit entscheidenden Einfluss auf die Durchblutung und den Blutdruck.

Neben einer Unterstützung im Sport ist die bekannteste Anwendungen von L-Arginin zur Steigerung der Erektionsfähigkeit des Mannes.

Nahrungsergänzung mit Arginin kann unter Umständen Erektionsstörungen mindern. Als besonders erfolgreich in diesem Zusammenhang hat sich die Kombination von Arginin mit Pinienrindenextrakt erwiesen.

 

Wirkung von L-Arginin

L-Arginin
L-Arginin Strukturformel

Bluthochdruck

Da L-Arginin eine Erhöhung der Blutwerte von Stickstoffmonoxid bewirkt, welches eine erweiternde Wirkung auf die Blutgefäße besitzt, kann der Blutdruck gesenkt werden.

In mehr als 10 randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass durch die Einnahme von Arginin der systolische (obere) Blutdruck im Schnitt um 5 -6 mmHg und der diastolische (untere) Blutdruck im Schnitt um 2-3 mmHg gesenkt wurde.[1]

Das einzige Problem besteht darin, die richtige Dosierung zu finden. In den Untersuchungen wurden zwischen 4 Gramm und mehr als 20 Gramm eingenommen. Arginin wird leider zu einem großen Teil nach der Einnahme abgebaut. Als effektiv und sicher zeigten sich aber überwiegend Einnahmemengen zwischen 4 und 8 Gramm täglich.

Erektile Dysfunktion

In Studien zur isolierten Einnahme von Arginin waren die Effekte bei erektiler Dysfunktion zwar signifikant, jedoch mussten recht hohe Mengen konsumiert werden.

In einer Untersuchung mit mindestens 5000 mg Arginin täglich verbesserten sich die Symptome bei 40% der Teilnehmer. Die Ergebnisse sind deutlich überzeugender, wenn Arginin mit Pinienrindenextrakt kombiniert wird.

Mehrere Studien haben ergeben, dass die Kombination aus L-Arginin Aspartat und Pinienrindenextrakt positive Effekte bei erektiler Dysfunktion aufweist. Pinienrindenextrakt kommt dabei vermutlich die Funktion zu, dass es die Entstehung von Stickstoff in Zellen der Gefäßinnenwände begünstigt.

Dies führt zu einer Erhöhung des Blutflusses und einer Erweiterung der Gefäße. Während reines L-Arginin in Dosierungen zwischen 1.700 mg und 3.000 mg keine überzeugenden Ergebnisse lieferte, berichteten bis zu 92% der Teilnehmer bei Einsatz der Kombination von L-Arginin und Pinienrindenextrakt von einer Verbesserung der Erektionsfähigkeit. [2]

L-Arginin und Testosteron

Neben der Produktion von Stickstoffmonoxid kann L-Arginin auch die Herstellung von Kreatin steigern. Kraftsportler verwenden Kreatin, um Kraft und bestimmte Wachstumshormone zu erhöhen.

Da Arginin diese Effekte besitzt, nehmen Forscher an, dass es auch auf die Testosteronwerte Auswirkungen besitzt. Das Problem ist jedoch wie schon erwähnt, dass die Umwandlung von Arginin in NO sehr ineffizient ist und ein Großteil der Aminosäure relativ schnell abgebaut wird.

Hier kommt wiederum Pinienrindenextrakt ins Spiel. Zwei qualitativ gute Studien konnten zeigen, dass diese Kombination die Testosteronwerte signifikant erhöhen kann.

Weibliche Sexualität

L-Arginin kann in Kombination mit Panax Ginseng positive Auswirkungen auf die weibliche Sexualität haben. Dies zeigten Untersuchungen zur Wirkung eines Kombinationsproduktes namens ArginMax.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Produkt Erregung, Lust, Häufigkeit des Geschlechtsverkehres, Empfindsamkeit der Klitoris und die Bewertung der sexuellen Funktionen verbesserte. [3]

Dieses Ergebnis war jedoch nur bei Frauen vor der Menopause und in der Perimenopause derart positiv. Frauen nach der Menopause berichteten lediglich von einer Verbesserung ihrer Libido. [4]

Nebenwirkungen

In Studien wurden bis zu 20 Gramm täglich ohne Nebenwirkungen eingenommen. Bis zu dieser Menge scheint die Einnahme für die meisten Menschen ohne Gefahren zu sein.[5] Manchmal kann es zu Verdauungsbeschwerden oder Durchfall kommen.

Allergiker, Personen mit niedrigem Blutdruck und Personen, die Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme mit einem Arzt sprechen und mögliche Risiken abklären.

L-Arginin: Dosierung und Einnahme

Die Dosierung von Arginin für therapeutische Zwecke beträgt mindestens 3.000 mg täglich. Für die einzelnen Anwendungen empfiehlt sich:

Blutdrucksenkung: 3.000 mg – 5.000 mg

Erektile Dysfunktion (und Testosteronsteigerung): Empfohlene Mindestmenge 3.000 mg. Kombinieren Sie mit Pinienrindenextrakt (etwa 80 mg).


Quellen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22137067
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12851125
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11554217
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16959660
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18325648

2 Gedanken zu „L-Arginin“

  1. Hallo, bin 79, leide an KHK, habe 5 Stens und Blutddruck etwa 130-160/55-75/55-65
    ich nehme zur Zeit zweimal täglich 1/2 Metoprolol und 1/2 Molsidomin, sonst nichts.Möchte aber den Beta Blocker langsam abschaffen.Kann ich gleichzeitig L-Arginin und den Beta Blocker.einnehmen? Möchte sehen ob Arginin bei mir den Blutdruck senkt
    Danke und Gruß.
    Oskar Bathelt

    • Guten Tag Herr Bathelt,

      ich habe Berichte von Personen gelesen, die diese Kombination ausprobiert haben. Da Arginin auch potentiell blutdrucksenkend wirkt muss ich Ihnen aber davon abraten, es mit Beta-Blockern einzunehmen, da der Blutdruck zu tief absinken könnte.

      Viele Grüße
      Dietmar Waßner

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