Im Körper wird L-Citrullin in eine andere Aminosäure, L-Arginin, und in Stickstoffmonoxid (NO) weiterverarbeitet.
Forscher haben gezeigt, dass Citrullin die Werte von Arginin und NO effektiver erhöht als Arginin selbst.
Dies ist dadurch zu erklären, dass L-Citrullin nicht durch die Leber abgebaut wird. L-Arginin wird hingegen in der Leber durch das Enzym Arginase abgebaut.
Substanzen, die NO freisetzen, werden bei der Behandlung von Herzerkrankungen genutzt. Alte, starre Blutgefäße werden mit NO wieder formbar gemacht. Die Durchblutung wird dadurch verbessert und der Bluthochdruck kann sich normalisieren.
Verwendung
- Müdigkeit
- Schwäche
- Erektile Dysfunktion
- Hoher Blutdruck
- Diabetes
- Leistungssteigerung
- Herzerkrankungen
Wirkung
Bluthochdruck (Hypertonie)
Bluthochdruck ist eine weit verbreitete Gefäßerkrankung, bei welcher der Druck, den das Blut bei jedem Herzschlag auf die Gefäße ausübt, zu hoch ist. Eine Metaanalyse konnte zeigen, dass L-Arginin in der Lage ist, sowohl den systolischen (oberen) als auch den diastolischen (unteren) Blutdruck zu senken.[1]
Untersuchungen zu L-Citrullin haben ergeben, dass 5600 mg täglich innerhalb einer Woche bei gesunden Männern eine Verringerung der Knöchel-Arm-Pulswellengeschwindigkeit bewirkten, ohne dass der Blutdruck insgesamt absank.[2]
Bei Personen mit hohem Blutdruck bewirkte ein Wassermelonenextrakt (2700 mg Citrullin und 1300 mg Arginin täglich) eine Reduktion des systolischen und diastolischen Blutdrucks.[3]
Steigerung der Leistungsfähigkeit beim Sport
L-Citrullin scheint einen vorteilhaften Einfluss auf die ATP-Produktion auszuüben, indem es Energieeffizienz und Energieproduktion stimuliert.[4] Es ist jedoch nicht geklärt, ob die Aminosäure den aeroben, anaeroben oder beide Energiestoffwechselarten beschleunigt.
Außerdem scheint die Aminosäure ähnliche Effekte wie eine Supplementation mit L-Ornithin zu haben. Ornithin fungiert als Ammoniakpuffer und ist in der Lage, die Ansammlung von Ammoniak bei intensivem und länger andauerndem Kraft- oder Ausdauertraining zu hemmen und so dafür zu sorgen, dass Intensität und Leistung erhalten bleiben.[5]
L-Citrullin bei erektiler Dysfunktion
L-Citrullin kann sich vorteilhaft gegen erektile Dysfunktion auswirken, da es die Vorstufe zu L-Arginin bildet und den Argininspiegel effektiver erhöhen kann als Arginin selbst. Die Stimulierung der Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) bewirkt eine Erhöhung von Cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP).[6]
Auch PDE5-Hemmer wie Viagra entfalten ihre Wirkung durch die Erhöhung von cGMP.
In Studien an Patienten mit erektiler Dysfunktion bewirkten 1500 mg Citrullin täglich eine Verbesserung der Erektionen bei 50% der Probanden (Im Vergleich zu 8,3% in der Placebogruppe).[7]
Nebenwirkungen von L-Citrullin
Anders als die meisten Nahrungsergänzungsmittel mit NO-erhöhender Wirkung ist L-Citrullin recht gut verträglich. Die meisten, wenn auch seltenen, Nebenwirkungen sind Verdauungsprobleme. Dies kann jedoch dadurch umgangen werden, dass die Einnahme auf leeren Magen erfolgt.
Studien haben gezeigt, dass sogar 15 Gramm auf einmal keine Magenbeschwerden oder Durchfall auslösten.[8]
Bei L-Arginin und L-Ornithin werden hingegen des Öfteren von solchen Nebenwirkungen berichtet.
Über die Sicherheit für stillende Mütter und Schwangere ist noch nicht genug bekannt.
Dosierung und Einnahme
Bei erektiler Dysfunktion und Bluthochdruck werden dreimal täglich 1000 mg eingenommen. Die Einnahme muss nicht gleichzeitig zu einer Mahlzeit erfolgen.
Bei Citrullin-Malat kann die Menge ein wenig erhöht werden.
Quellen:
1 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22137067
2 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21067832
3 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20616787
4 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12145119
5 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1930358
6 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18331270
7 http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0090429510016614
8 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17953788