Inositol

Foto: By Edgar181 (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons
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Inositol ist eine vitaminähnliche Substanz, die sich positiv auf die Gemütslage auswirken soll. Sie ist in zahlreichen Pflanzen und Tieren zu finden und kann außerdem künstlich hergestellt werden.

Früher wurde sie zu den B-Vitaminen (Vitamin B8) gezählt, seitdem sich jedoch herausstellte, dass der Körper sie selbst herstellen kann, gilt sie nicht mehr als Vitamin.

Verwendung:

  • Schlafstörungen
  • Hohes Cholesterin
  • Depressionen
  • Schizophrenie
  • Alzheimer
  • ADHS
  • Haarwachstum
  • Autismus

Funktionsweise im Körper

Die Forschung ist sich noch nicht vollständig darüber im Klaren, wie Inositol wirkt. Es wird vermutet, dass es verschiedene Stoffe im Körper ausbalanciert und dadurch bei Beschwerden wie Depressionen oder Panikattacken hilft.

 

Wirkung von Inositol

 

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Myo-inositol

Ängste und Panikattacken

Inositol ist ein natürliches Mittel gegen Ängste. Es kann sich positiv auf verschiedene Angststörungen auswirken, wie etwa Panikattacken, Zwangsstörungen oder Agoraphobie (Platzangst).[1]

In einer 2001 veröffentlichten Studie kamen Forscher zu dem Ergebnis, dass die vitaminähnliche Substanz genauso gut gegen Panikstörungen wirkt wie das bekannte Medikament Fluvoxamin. Dabei zeigten sich signifikant geringere Nebenwirkungen. Die Probanden, die Fluvoxamin erhielten, litten unter Müdigkeit und Übelkeit, während sich bei der Versuchsgruppe keine solchen Nebenwirkungen zeigten.[2]

 

Depressionen

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Depressionen und depressive Störungen heute der Hauptgrund für Arbeitsunfähigkeit weltweit und neben Herzkrankheiten eine der häufigsten Erkrankungen. Schätzungsweise leiden weltweit 350 Millionen Menschen an Depressionen.

Inositol soll sich auf die Serotoninaktivität im Gehirn auswirken und wird aufgrund einer möglichen Wirkung gegen Depressionen untersucht. Die Inositolwerte sind bei depressiven Personen niedriger als bei gesunden Menschen.

Die Ergebnisse aus der Forschung sind jedoch nicht eindeutig. In einer Untersuchung ergaben sich durch Einnahme von Inositol signifikante Verbesserungen depressiver Symptome.[3]

Dieser Effekt war bei weiblichen Personen deutlicher als bei männlichen Versuchsteilnehmern.[4]

Jedoch kam eine Metaanalyse zu dem Ergebnis, dass es zwar keine Nebenwirkungen gibt, die Beweise für eine positive Wirkung bei Depressionen jedoch nicht ausreichend seien.[5]

 

Zwangsstörungen

Die Zwangsstörung (englisch obsessive-compulsive disorder bzw. OCD) gehört zu den psychischen Störungen. Für den Betroffenen besteht ein innerer Drang, bestimmte Dinge zu denken und/oder zu tun. Der Betroffene wehrt sich gegen das Auftreten der Zwänge und erlebt sie als übertrieben und sinnlos, jedoch kann er ihnen meist willentlich nichts entgegensetzen.

Inositol scheint bei der Behandlung von Zwangsstörungen vielversprechend zu sein. In einer Studie fanden Forscher heraus, dass es genauso gut wirkt wie Standardmedikamente gegen Zwangsstörungen, jedoch signifikant weniger Nebenwirkungen auslöst.[6]

In einer weiteren Untersuchung, bei der Patienten die Effekte von Inositol auf ihre Zwangsstörungen anhand einer speziellen Skala bemessen sollten, führten 18g der Substanz täglich über einen Zeitraum von 12 Wochen zu einer signifikanten Reduzierung der Symptome.[7]

 

Bulimie

Bulimie (Bulimia nervosa) ist eine psychische Erkrankung, die zu den Essstörungen zählt. Betroffene leiden unter kontinuierlich auftretenden Heißhungerattacken, in denen sie unkontrolliert Essen zu sich nehmen.

Inositol kann die Symptome einer Bulimieerkrankung lindern. In Studien führten hohe Dosierungen (18 Gramm) zu einer Reduzierung begleitender Symptome, wie Heißhungerattacken, Depressionen und Angstgefühlen.[8]

 

Nebenwirkungen

Generell gilt Inositol als ungefährlich. In Untersuchungen, bei denen sehr hohe Dosierungen verwendet wurden, kam es zu Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und Schwindelgefühlen.

Es gibt keine bekannten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Über die Sicherheit der Einnahme bei Schwangeren und stillenden Müttern ist nicht genug bekannt.

 

Inositol kaufen

Es gibt insgesamt neun Unterformen der Substanz. Myo-Inositol ist jene Form, die am häufigsten in Supplementen verwendet wird. Wird auf der Packung nicht explizit genannt, um welche Form es sich handelt, so dürfte es Myo-Inositol sein.

Die benötigten Dosierungen sind relativ hoch. Das heißt, dass man relativ viele Kapseln zu sich nehmen muss. Allerdings gibt es auch Pulver, die man in Getränke mixen kann. Häufig wird diese Form der Einnahme als angenehmer empfunden.


Quellen:
1 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11386498
2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11386498
3 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7726322
4 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7726322
5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15106232
6 https://en.wikipedia.org/wiki/Inositol#Psychiatric_conditions
7 http://www.lifeextension.com/Protocols/Emotional-Health/Obsessive-Compulsive-Disorder/Page-09
8 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11262515

2 Gedanken zu „Inositol“

  1. Hallo Herr Waßner,
    ist es seriös zu behaupten, dass Isonitol bei Depressionen, Ängsten und evtl. sogar Entzugssymptome von SSRI lindern könnte? ( ist im Web mehrfach erwähnt )
    Welche Kapseldosis wäre nötig bei Depression und Ängsten?
    Für eine Antwort wäre ich dankbar.
    Freundlicher Gruß

    • Wie im Artikel geschrieben sind die Forschungsergebnisse dazu nicht eindeutig bzw. gibt es noch mehr Forschungsbedarf. Da die Gefahr von Nebenwirkungen jedoch gering ist, könnte es ein Versuch wert sein. Bitte befolgen Sie die Dosierungshinweise auf der Produktverpackung.

      Viele Grüße
      Dietmar Waßner

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