Panax Ginseng

Panax Ginseng

Panax Ginseng (auch: Asiatischer, Chinesischer oder Koreanischer Ginseng) ist eine Pflanze, die in Korea und im Nordosten Chinas beheimatet ist.

Sie wird seit Jahrtausenden in der chinesischen Medizin verwendet. Nicht zu verwechseln ist die Pflanze mit dem sogenannten „sibirischen“ Ginseng (Eleutherococcus senticosus), einer völlig anderen Pflanze mit unterschiedlicher Wirkungsweise.

Die Hauptwirkstoffe der Heilpflanze sind Ginsenoside. Diese machen Panax Ginseng zu einer einzigartigen Pflanze mit ausgleichender Wirkung auf Körper und Geist.

Knapp 30 verschiedene Ginsenoside sind bislang identifiziert worden. Als wichtigste Ginsenoside gelten Rb1, Rb2, RC und Rd, sowie Rg1 und Re.

Medizinische Verwendung:

  • Erhöhung der geistigen Leistungsfähigkeit (Denken, Gedächtnis, Konzentration)
  • Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit
  • Alzheimer
  • Stress
  • Wohlbefinden
  • Depressionen
  • Ängste
  • Müdigkeit
  • Verschiedene Formen von Krebs
  • Erkältungen
  • Stärkung des Immunsystems
  • Diabetes

Funktionsweise

Die Heilpflanze enthält verschiedene bioaktive Substanzen. Die wichtigsten davon sind Ginsenoside (Panaxoside).

Panax Ginseng wird aufgrund seiner Wirkung zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und darüber hinaus für zahlreiche Beschwerden verwendet.

Wirkung

Gehirn/Geistige Leistungsfähigkeit

Ginsenoside sind Saponine (seifenartige Stoffe), die ausschließlich in Ginseng vorkommen. Sie sind die Hauptwirkstoffe im Ginseng und machen ihn zu einer einzigartigen Heilpflanze mit ausgleichender Wirkung auf Körper und Geist.

Knapp 30 verschiedene Ginsenoside sind bislang in Panax Ginseng identifiziert worden. Als wichtigste Ginsenoside gelten Rb1, Rb2, RC und Rd, sowie Rg1 und Re.

Einige davon konnten in Studien die Werte von β-Amyloid-Peptid reduzieren, einer Substanz, die in den Gehirnen von Alzheimerpatienten zu finden ist.

Eine Untersuchung, in der 4.500mg Panax Ginseng täglich über einen Zeitraum von 2 Wochen eingenommen wurden, zeigte signifikante Verbesserungen der geistigen Leistungsfähigkeit im Vergleich zu einem Placebo.[1]

Allerdings sind so hohe Dosierungen bei gesunden Personen nicht notwendig. Eine Metaanalyse ergab, dass sich die geistige Leistung auch bei Mengen von 200 bis 400mg täglich signifikant verbesserten.

Wohlbefinden und Stimmung

Die beruhigende und entspannende Wirkung von Ginseng soll der von grünem Tee ähneln.

Studienteilnehmer berichten von verbessertem generellen Wohlbefinden, mehr Energie, besserem Schlaf, besserem Sexualleben und besserer Stimmung.

Außerdem zeigen einige Studien, dass die Pflanze gegen Ängste und Depressionen hilft. [2]

Panax Ginseng ist Teil der traditionellen Kräutermischung Kai Xin San. Dieses Mittel zeigte in Untersuchungen ähnliche Effekte wie Fluoxetin gegen Depressionen und zur Erhöhung der Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Norepinephrin. [3]

Panax Ginseng und erektile Dysfunktion

Im Gegensatz zu den meisten anderen pflanzlichen Mitteln liegen für Panax Ginseng Studien vor, die eine positive Auswirkung bei erektiler Dysfunktion bestätigen.

Verantwortlich für diese Wirkung sind Ginsenoside, welche nur in der Panax-Spezies vorkommen. Diese Stoffe scheinen die enzymatische Reaktion, bei der L-Arginin in Stickstoffmonoxid (NO) umgewandelt wird, zu verbessern. Dadurch wird die Durchblutung des Penis angeregt.

Eine koreanische Studie aus dem Jahr 2002 zeigte, dass 60% der Probanden, die Ginseng einnahmen, über eine Verbesserung ihrer Symptome berichteten.

Ein Review mehrere Studien kam außerdem zum Schluss, dass es deutliche Beweise für die Wirksamkeit der Pflanze bei erektiler Dysfunktion gibt. Allerdings lägen Qualitätsprobleme bei einigen Studien vor. [4]

Erkältung/Grippe

In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die langfristige Einnahme von Panax Ginseng vor der Grippe (Influenza A) und Erkältungskrankheiten schützen kann.

Die tägliche Einnahme von Panax Ginseng über einen längeren Zeitraum zeigte eine Verbesserung der Überlebensfähigkeit von infizierten Lungenepithelzellen, wodurch sich damit verbundene Entzündung verringerten.

Forscher vermuten, dass diese Wirkung von den immunmodulierenden Eigenschaften des asiatischen Ginsengs kommt.

Ein gestärktes Immunsystem kann eine Grippe entweder schon in ihren Anfängen bekämpfen oder ihre Symptome zumindest beträchtlich mildern und die Heilungszeit beschleunigen. [5]

Unterstützung der weiblichen Sexualität

Ginsenoside bewirken eine Verbesserung der Durchblutung der Geschlechtsorgane, einen verbesserten Gemütszustand, fördern Entspannung und erhöhen die Dopaminwerte.

All diese Faktoren können die weibliche Lust fördern. Eine Studie an postmenopausalen Frauen ergab eine signifikante Verbesserung der Erregung. [6]

Panax Ginseng alleine zeigte keine solches Ergebnis bei prämenopausalen Frauen. Hier ist eine Kombination mit L-Arginin bzw. L-Citrullin sinnvoll.

Panax Ginseng: Nebenwirkungen

Die kurzfristige Einnahme gilt allgemein für die meisten Personen als sicher. Bei langfristiger Einnahme kann es vereinzelt zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören:

  • Schlafprobleme
  • Erhöhter Herzschlag
  • Erhöhter Blutdruck
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Verdauungsprobleme

Warnhinweise

Schwangere und stillende Mütter: Die Einnahme kann gefährlich sein. Tierversuche ergaben Komplikationen mit einem Bestandteil der Pflanze während der Schwangerschaft.

Kinder: Die Einnahme kann gefährlich sein. Vor allem kleine Kinder sollten auf die Einnahme verzichten.

Medikamente:

Es gibt ein geringfügiges Risiko für Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten. Betroffene Personen sollten vor der Einnahme mit ihrem Arzt Rücksprache halten:

  • Blutdruck-Medikamente
  • MAO-Hemmer
  • Blutverdünnende Medikamente
  • Insulin (Diabetiker)
  • Immunsuppressive Medikamente

Quellen:

1 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3659585/
2 http://www.ginsengres.com/article/S1226-8453(14)00065-7/abstract
3 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19429857
4 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2561113/
5 http://www.medicalnewstoday.com/releases/275809.php
6 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20141583

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