CBD (Cannabidiol) ist das gesündeste Cannabinoid der Hanfpflanze. Doch leider gibt es vielerorts irreführende Aussagen zur Wirkung der Substanz. In diesem Artikel findest du alle Infos zur Wirkung von Cannabidiol für die Gesundheit und bei verschiedenen Krankheiten sowie übersichtliche Tipps zur Einnahme (als ÖL, Liquid, Kristalle, etc.), Anwendung und Dosierung.
Übersicht
Wirkung | Entzündungshemmend, antioxidativ, krampflösend, angstlindernd, schmerzlindernd, antipsychotisch |
Mögliche Anwendungsgebiete | Krebs, Depressionen, Schmerzen, Epilepsie, Angststörungen, Psychosen |
Dosierung | Ca. 20 mg CBD täglich |
Einnahmeformen | ÖL, Kristalle, Hanftee, Liquid, Blüten, Creme |
Was ist CBD?
CBD (Cannabidiol) ist eines der 113 bislang entdeckten Cannabinoide der Hanfpflanze (Cannabis sativa).
Zusammen mit Tetrahydrocannabinol [THC, genauer-Δ⁹-trans-Tetrahydrocannabinol] ist es das wirksamste und deshalb auch meist erforschte Cannabinoid.
CBD ist im Gegensatz zu THC weder psyochaktiv noch suchterzeugend. [1]
Cannabidiol wird mit zahlreichen positiven gesundheitlichen Effekten in Verbindung gebracht.
Definition: CBD ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid der Hanfpflanze, das zahlreiche positive gesundheitliche Effekte besitzt.
Laut einem Review, das 2013 im British Journal of Clinical Pharmacology publiziert wurde, kann CBD entzündungshemmende, antioxidative, krampflösende, angstlindernde und antipsychotische Effekte auslösen und könnte dadurch bei zahlreichen Beschwerden und Krankheiten Anwendung finden. [2]
Forschungen konnten zeigen, dass CBD anders als die meisten untersuchten Cannabinoide wirkt.
Sämtliche Cannabinoide sind Liganden, also Stoffe, die sich an ein Zielprotein, beispielsweise einen Rezeptor binden und dadurch dessen Verhalten manipulieren können.
Im menschlichen Körper gibt es zwei Cannabinoid-Rezeptoren: CB1 und CB2. CB1-Rezeptoren sind vor allem im Gehirn in hoher Zahl vorhanden, wohingegen CB2-Rezeptoren vermehrt in den Zellen des Immunsystems lokalisiert sind.
Untersuchungen konnten zeigen, dass CBD kaum direkte Effekte auf die Cannabinoid-Rezeptoren bewirkt, jedoch verhindern kann, dass andere Substanzen, etwa THC, mit diesen interagieren und dadurch z.B. Bewusstseinsveränderungen auslösen.
Deshalb hat Marihuana, das speziell für einen berauschenden Effekt konsumiert wird, einen sehr geringen CBD- und einen hohen THC-Gehalt. [3]
Wirkung und Anwendungsgebiete von CBD
Wie eingangs erwähnt lösen sämtliche Cannabinoide, auch CBD, ihre Wirkung dadurch aus, dass sie sich an Rezeptoren im Körper binden.
Der menschliche Körper produziert bestimmte Cannabinoide auf natürliche Weise. An verschiedenen Körperregionen befinden sich die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 (Gehirn) und CB2 (Immunsystem).
Die CB1-Rezeptoren haben vor allem mit Aspekten wie Koordination, Bewegung, Stimmung und Emotionen, Schmerz, Appetit, Denken und Gedächtnis zu tun. Bei den CB2-Rezeptoren im Immunsystem spielen dagegen Aspekte wie Entzündungen eine Rolle.
Früher ging man davon aus, Dass CBD direkt auf die CB2-Rezeptoren einwirkt. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass CBD weder auf die CB1- noch auf die CB2-Rezeptoren direkt einwirkt und den Körper vielmehr dazu animiert, seine eigenen Cannabinoide zu nutzen.
CBD gegen Krebs
Eines der interessantesten möglichen Anwendungsgebiete von CBD ist Krebs. Forschungen zeigen, dass Cannabidiol eine Anti-Tumor-Wirksamkeit besitzt und die Effektivität von Standard-Therapieoptionen bei Krebs erhöhen kann [4]
2006 konnten Forscher erstmals zeigen, dass Cannabidiol das Wachstum bestimmter Brustkrebszellen effektiv und gezielt hemmen kann. [5]
Ein Review zu Wirkung von Cannabidiol als Krebsmedikament fand Hinweise darauf, dass CBD Krebszellen daran hindern kann, sich im Körper auszubreiten.
Die Wissenschaftler zeigten, dass CBD sowohl das Wachstum von Krebszellen hemmen, als auch bestehende Krebszellen abtöten kann. [6]
Laut den Forschern sollte CBD weiter auf diese Effekte erforscht werden, da es aufgrund seiner niedrigen Toxizität nur mit geringen Risiken verbunden ist und zusammen mit Standard-Therapieoptionen synergetische Effekte aufweisen könnte.
Weitere Studien zu CBD bei verschiedenen Krebsarten:
- Cannabidiol konnte in Untersuchungen das Zellwachstum von Gebärmutterkalskrebszellen hemmen [7]
- Die Substanz konnte in Studien Tumorzellen bei und Darmkrebs und Leukämie abtöten [8, 9]
- CBD kann das Wachstum und die Ausbreitung von Gliomzellen blockieren (Gliom ist ein Sammelbegriff für einige Hirntumoren des Zentralnervensystems) [10, 11]
Wie genau das Cannabinoid gegen Krebs wirkt, ist noch nicht völlig entschlüsselt. Es konnte gezeigt werden, dass das Cannabinoid die Fähigkeit von Tumorzellen, Energie zu produzieren, hemmt, wodurch diese absterben. [12]
Außerdem unterstützt CBD Lymphokin-aktivierte Killerzellen (LAK-Zellen) bei der Bekämpfung von Krebszellen. [13]
Gegen Depressionen
Die direkte Wirkung von CBD auf Depressionen ist noch nicht ausreichend erforscht. Jedoch ist dieser Bereich ein wichtiges Forschungsgebiet und viele bereits erwiesene Wirkungen von CBD lassen den Schluss zu, dass es auch direkt gegen Depressionen wirkt.
In Tierversuchen an Mäusen konnte bereits gezeigt werden, dass CBD antidepressive Effekte besitzt [14, 15]
Diese antidepressiven Effekte sind den Forschern zufolge schnell und langanhaltend und vergleichbar mit Imipramin, einem Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva [16, 17]
CBD scheint direkt mit Serotonin- und Dopamin-Rezeptoren zu interagieren, wodurch mehr dieser Neurotransmitter freigesetzt werden.
Untersuchungs ergaben des Weiteren, dass CBD in hohen Mengen den 5-HT1A-Serotonin-Rezeptor direkt aktiviert und dadurch angsthemmende Effekte bewirkt. [18]
Gegen Schmerzen
Die Wirkung von CBD gegen Schmerzen zählt zu den bekanntesten möglichen Effekten des Cannabinoids. Studien deuten an, dass Cannabinoide im Allgemeinen die neuronale Übertragung von Schmerzsignalen blockieren können.
Eine Tierstudie, die 2012 im Journal of Experimental Medicine veröffentlicht wurde konnte zeigen, dass Cannabidiol chronische Entzündungen und neuropathische Schmerzen senken kann.
Eine Metaanalyse ergab, dass die Kombination aus CBD und THC in Form eines Sprays neuropathische Schmerzen bei Multiple Sklerose-Patienten effektiv senken kann. [19]
Ein weiterer Tierversuch zeigte, dass CBD in Form eines Gels bei Arthritis-bedingten Schmerzen helfen kann. Nach der Behandlung mit dem Gel über einen Zeitraum von 4 Tagen zeigte sich eine signifikante Reduktion der Entzündungen und Schmerzen bei den Tieren. [20]
Viele weitere Studien und Daten geben Anlass zur Vermutung, dass Cannabinoide im Allgemeinen und speziell CBD bei chronischen Schmerzen helfen.
Bei Epilepsie
Auch bei epileptischen Anfällen könnte CBD eine mögliche therapeutische Anwendung finden. Dies ist zumindest das Ergebnis mehrerer Forschungsarbeiten.
Vor allem therapieresistente Epilepsie-Patienten könnten demnach von dem Cannabinoid profitieren. [21, 22]
In einer Studie, die eine Umfrage unter Eltern von Kindern mit therapieresistenter Epilepsie analysierte, antworteten 84% der Eltern, dass sich die Frequenz der Anfälle ihres Kindes nach der Einnahme von CBD verringerten.
Die Kinder schliefen außerdem besser und ihre Stimmung sowie ihre Aufmerksamkeit verbesserten sich. [23]
In einer weiteren Untersuchung wurden Kinder mit einer therapieresistenten Epilepsie mit einem CBD Extrakt behandelt. Nach drei Monaten hatten 39% der Kinder eine um mehr als 50% geringere Häufigkeit epileptischer Anfälle. [24]
CBD bei Psychosen
Als Psychose bezeichnet man eine schwere seelische Erkrankung, bei der die Betroffenen unter einer weitgehenden Beeinträchtigung der Auffassung der erlebten Realität leiden.
Die Schizophrenie, die durch Wahnvorstellungen und verschiedene Arten von Halluzinationen gekennzeichnet ist, stellt womöglich die bekannteste Unterform der Psychose dar.
in einer Studie, die 2017 im American Journal of Psychiatry publiziert wurde, erhielten 88 Psychose-Patienten entweder 1000mg CBD oder ein Placebo.
Nach 6 Wochen zeigten die Patienten in der CBD-Gruppe signifikant geringere Psychose-Symptome (Halluzinationen, Paranoia, Wahnvorstellungen) und eine Verbesserung ihrer geistigen Leistungsfähigkeit, auch wenn diese nur gering war.
Die Autoren der Studie resümieren, dass CBD nach intensiven weiteren Untersuchungen womöglich als alleiniges Therapeutikum für Psychose-Patienten eingesetzt werden könnte.
Bereits frühere Studien beschäftigten sich mit der Wirkung von CBD bei Psychosen und kamen zu dem Schluss, dass das Cannabinoid eine sehr vielversprechende Wirkung zeigt und diese intensiver erforscht werden sollte. [26, 27]
Eine Studie aus dem Jahr 2013 deutet an, dass Cannabidiol ähnliche Effekte wie atypische Antipsychotika aufweist. [28]
Gegen Angst
In Tierversuchen sowie in Versuchen mit Erwachsenen erwies sich der Einsatz von Cannabidiol als angstreduzierend.
Dabei zeigte sich, dass Cannabidiol bei Patienten mit sozialen Phobien, Panikattacken und posttraumatischen Belastungsstörungen helfen kann. [29, 30]
Doch auch bei gesunden Personen scheint CBD angstlindernd zu wirken. [31]
In einer Studie aus dem Jahr 2011 wurde die Wirkung von CBD auf gesunde Personen und auf Personen mit sozialen Angststörungen untersucht.
Die Probanden nahmen an einem simulierten Test zum Thema öffentliches Reden teil. Dabei wurden 24 Angstpatienten und 12 gesunde Personen in eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe unterteilt.
Die Versuchsgruppe erhielt 1,5 Stunde vor dem Test CBD, die Kontrollgruppe ein Placebo. Die Forscher entdeckten, dass die CBD-Gruppe deutlich weniger Angst, Nervosität und Unsicherheit während des Tests zeigte.
CBD bei hohem Blutdruck
Einige Untersuchungen deuten an, dass CBD für die kardiovaskuläre Gesundheit und bei speziell bei hohem Blutdruck förderlich sein könnte.
Jedoch muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die Beweislage hier nicht allzu stark ist und weitere Studien in der Zukunft zu diesem Anwendungsbereich durchgeführt werden sollten.
In einer Tiermodell erwies sich CBD als förderlich zum Schutz der Arterien vor Schädigungen.
Außerdem zeigten Versuche, dass Cannabidiol die Herzfrequenz und den Blutdruck in Folge von Stress oder Angst senken kann. [32, 33]
Arthritis/Arthrose
Möglicherweise kann CBD auch bei Gelenkschmerzen und Schwellungen lindernd wirken, was auf die entzündungshemmenden Effekte des Cannabinoids zurückzuführen ist. [34]
In einem Tierversuch schützte CBD die Gelenke bei Arthritis vor Schädigungen, verlangsamte den Verlauf und führte zu Verbesserungen der Symptome. [35]
Fibromyalgie
Nur wenige Studien haben sich bislang mit der Wirkung von CBD bei Fibromyalgie-Patienten befasst.
Fibromyalgie gehört zu den Schmerzsyndromen und geht mit tiefen Muskelschmerzen in verschiedenen Körperregionen einher.
Wie genau Cannabidiol gegen die Schmerzen hilft, ist noch unklar. Womöglich unterbricht die Substanz die Nervensignale zwischen Gehirn und Körper, auf denen Schmerzen übertragen werden.
Es ist jedoch unklar, ob CBD alleine besser wirkt oder ob die Kombination mit anderen Cannabinoiden wirksamer ist. [36]
Es ist noch mehr Forschungsarbeit auf diesem Gebiet notwendig.
Einnahmeformen, Anwendung & Dosierung
Wie wendet man CBD am besten an, um von den vielen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren?
Es gibt hier verschiedene Wege, die jeweils Vor- und Nachteile besitzen. Am bekanntesten sind folgende Einnahmeformen:
- ÖL
- Kristalle
- Hanftee
- Liquid
- Blüten
- Creme
Bei der Vielzahl an Einnahmeformen kann man schnell die Übersicht verlieren. Deshalb haben wir im Folgenden die Spezifikationen zur richtigen und sicheren Anwendung der einzelnen Einnahmeformen aufgeführt.
CBD Öl
CBD Öl wird aus CBD-reichen Hanfblüten extrahiert, enthält kein THC und ist daher nicht psychoaktiv. Beachten sollte man, dass CBD Öl nicht mit Hanfsamenöl oder Cannabisöl zu verwechseln ist, da die letzten beiden kaum Cannabidiol enthalten.
Anwendung: CBD Öl sollte für die effektivste Wirkung direkt unter die Zunge gegeben und erst nach ca. 60 Sekunden geschluckt werden. Es sollte nicht zu Mahlzeiten eingenommen werden.
Dosierung (täglich): Ca. 15 – 20 mg CBD täglich (Gehalt schwankt zwischen den verschiedenen Herstellern).
CBD Kristalle
Nachdem CBD Öl aus der Hanfpflanze extrahiert wurde, kann es weiter bearbeitet werden, um reines Cannabidiol in Form von Kristallen zu isolieren.
Kristalle sollten von hoher Qualität und pharmazeutisch rein sein. Sie sollten mindestens 98 % reines CBD enthalten und frei von Zusatz- oder Schadstoffen sein.
Anwendung: CBD Kristalle können auf mehrer Arten eingenommen werden. Wie Öl können sie einfach unter die Zunge gelegt werden bis sie vergehen. Von den meisten Anwendern werden sie jedoch in einem Verdampfer beziehungsweise Vaporizer verdampft.
Dosierung (täglich): Ca. 15 – 20 mg CBD.
CBD Liquid
CBD Liquid wird speziell zur Verwendung in E-Zigaretten bzw. Vaporizern hergestellt. Oft werden Kristalle als Ausgangsprodukt verwendet. Meist werden Liquids mit aromatischen Substanzen angereichert, um den Geschmack zu verbessern.
Anwendung: Liquids können einfach in normalen E-Zigaretten bzw. Vaporizern konsumiert werden
Dosierung: Unklar
CBD Hanftee
CBD Hanftee wird einfach durch Ernte und Trocknung CBD-reicher Hanfblätter und -knospen hergestellt. Für die Herstellung muss die Konzentration von CBD in der Pflanze bei mindestens 1.5% liegen.
Anwendung & Dosierung: Für die Zubereitung wird ein Esslöffel Hanftee in 250 ml kochendes Wasser gegeben und bis zu 10 Minuten ziehen gelassen. Je länger der Tee zieht, desto intensiver wird seine Wirkung. Der Tee kann für eine maximale Wirkung mit einem Stück Butter oder ein paar Tropfen Öl angereichert werden.
CBD Blüten
CBD Blüten sind Blüten beziehungsweise Knospen von CBD-reichen Hanfpflanzen. Zwar beinhalten auch andere Teile der Hanfpflanze CBD, jedoch ist die Konzentration in den Blüten bei weitem am höchsten.
Anwendung: CBD Blüten werden entweder zerkleinert und als Zigaretten geraucht oder in einem Vaporizer verdampft. Letzteres gilt als schonender und ungefährlicher.
Dosierung: Unklar
CBD Creme
Eine CBD Creme ist im Allgemeinen eine Creme oder Salbe, die Cannabidiol enthält. Das CBD kann dabei theoretisch mit jeder beliebigen Basiscreme vermischt werden.
Anwendung: Die CBD Creme kann vorbeugend und bei akuten Beschwerden verwendet werden. Die Creme kann einfach auf die betroffenen Regionen aufgetragen werden.
CBD Kaufen: Die richtigen Produkte finden
Mittlerweile gibt es vor allem im Internet einige Shops, die sich auf den Vertrieb von CBD Produkten spezialisiert haben. Übrigens sind diese Produkte in Deutschland legal zu erwerben.
Einige Produkte wie Liquids oder Cremes kann man mittlerweile auch bei Amazon oder in der Apotheke finden.
Man sollte bei der Auswahl der Produkte immer den CBD-Gehalt im Blick haben, da es schon vorkam, dass angebliche Cannabidiol-Produkte überhaupt kein CBD enthielten. Auch ist die Dosierung vom entsprechenden Gehalt des Produktes abhängig.