Tyrosin

Tyrosin ist eine nichtessentielle Aminosäure, die in verschiedenen Lebensmitteln, wie etwa Käse, Fisch oder Nüssen vorkommt. Es handelt sich dabei um eine L-Aminosäure, weshalb auch oft von L-Tyrosin die Rede ist.

Als Aminosäure ist ihr primärer Zweck die Bildung von Proteinen im Körper. Außerdem ist sie ein Vorläufer für wichtige Neurotransmitter und Schilddrüsenhormone, wie etwa Thyroxin.

Tyrosin wird im Körper durch die Aminosäure Phenylalanin hergestellt.

Als Nahrungsergänzungsmittel wird sie zur Behandlung von Phenylketonurie (PKU) verwendet, einer Störung, bei der die Betroffenen Phenylalanin nicht richtig verarbeiten können.[1]

Die Aminosäure wird des Weiteren gegen folgende Krankheiten/Beschwerden verwendet:

  • Depressionen
  • ADHS
  • Narkolepsie
  • Stress
  • Parkinson
  • Alzheimer
  • Alkohol- und Kokainentzug
  • Herzkrankheiten und Schlaganfälle
  • Erektile Dysfunktion
  • Schizophrenie

Wirkung von Tyrosin

Produktion von Neurotransmittern

Die meisten Neurotransmitter werden im Gehirn durch Aminosäuren hergestellt. [2]

L-Tyrosin ist ein entscheidender Baustein für die Produktion von Serotonin, Dopamin, Epinephrin und Norepinephrin. Diese Neurotransmitter wirken sich auf unsere Stimmung und unser Verhalten aus.

Wachsamkeit nach Schlafanzug

In einer Studie wurden 20 US-amerikanischen Marines eine Nacht lang Schlafentzug ausgesetzt. Danach wurde ihre Wachsamkeit und Aufmerksamkeit während des gesamten Folgetages untersucht, wobei sie 10-15 Gramm Tyrosin erhielten.

Es zeigten sich deutlich bessere Ergebnisse in der Wachsamkeit und Aufmerksamkeit im Vergleich zu einer Kontrollgruppe.

Laut den Forscher kann die Aminosäure  die geistigen Fähigkeiten und die Gedächtnisleistung bei Schlafentzug steigern und Müdigkeitssymptome senken.[3]

Leistungsfähigkeit unter Stress

Einige wissenschaftliche Forschungen deuten an, dass Tyrosin bei Menschen und Tieren, die psychologischem Stress ausgesetzt sind, zu verbesserten kognitiven Leistungen führen kann. [4,5]

1999 untersuchte eine Studie die Effekte von der Aminosäure auf 10 Probanden, die sich in einem militärischen Gefechtstraining befanden. Sie sollten dabei eine mental anspruchsvolle Aufgabe lösen. Die Versuchsgruppe erzielte signifikant bessere Ergebnisse als die Placebogruppe.

Tyrosin und Abnehmen/Appetit

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Tyrosin beim Abnehmen direkt helfen kann. Studien haben jedoch gezeigt, dass die Aminosäure möglicherweise zusammen mit Koffein den Appetit hemmen kann.

L-Tyrosin kann während einer Diät auch positiv auf die Gemütslage wirken, wodurch ein Kaloriendefizit besser ausgehalten werden kann.

 

Vorkommen in Lebensmitteln

L-Tyrosin wird als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Es kommt aber auch in Lebensmitteln wie Fisch, Pute, Hühnchen, Joghurt, Milch, Käse, Erdnüssen, Mandeln, Kürbiskernen, Bananen, Avocados, Limabohnen und Soja-Produkten vor.

Die Einnahme sollte am besten zusammen mit anderen Aminosäuren stattfinden. Dadurch wird die Aufnahme im Köper verstärkt.

Nebenwirkungen

Die Einnahme von Tyrosin gilt für die meisten Personen in Dosierungen von 150 mg/Kg pro Tag über die Dauer von 3 Monaten als ungefährlich.

In manchen Fällen kann es zu Nebenwirkungen wie Überreizung, Rastlosigkeit, Angst und Schlaflosigkeit kommen. In hohen Dosierungen können Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen auftreten.

Kinder, Schwangere, stillende Mütter und Personen mit einer Schilddrüsenüberfunktion sollten von der Einnahme absehen.

Einnahme und Dosierung

In Studien wurden folgende Dosierungen verwendet:

  • 150 mg/Kg täglich, um die Aufmerksamkeit nach Schlafentzug zu erhöhen.
  • Bei Phenylketonurie (PKU) nehmen Patienten 6 Gramm Tyrosin pro 100 Gramm Protein auf.

Quellen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11157309
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2736402
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7794222
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1863555/
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK209061/


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