Sucralose ist ein künstlicher Süßstoff “ohne Kalorien”. Angeblich soll er völlig unbedenklich sein. Doch es gibt neue Erkenntnisse, dass dies so nicht stimmt: Studien zeigen, dass der Süßstoff unter anderem bei Diabetes und Fructoseintoleranz zum Problem werden kann. Ich diesem Artikel erkläre ich dir alle Fakten zur Wirkung und den Nebenwirkungen und verrate dir, was du unbedingt vor der Einnahme wissen solltest.
Was ist Sucralose?
Sucralose ist ein künstlicher Süßstoff ohne Kalorien, der ungefähr 600 mal süßer schmeckt als herkömmlicher Zucker.
Er wird in einem mehrstufigen chemischen Verfahren aus Zucker hergestellt. Hierbei werden drei Hydroxygruppen gegen Chloratome ausgetauscht.
Sucralose wurde 1976 entdeckt und kam Ende der 1990er in den USA auf den Markt. Heute zählt es zu den beliebtesten Süßungsmitteln.
Es wird oft als Zuckerersatz beim Kochen oder Backen verwendet und wird tausenden von Lebensmitteln beigemischt.
Der Vorteil von Sucralose im Vergleich zu anderen Süßstoffen wie Acesulfam K ist, dass es süßer ist und keinen bitteren Nachgeschmack besitzt.[1,2]
Offiziell gilt Sucralose als unbedenklich. Doch es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass der Süßstoff durchaus ungesund und schädlich sein kann.
Ist Sucralose gesund oder gefährlich?
Ob der Süstoff gesund oder ungesund ist, wird sehr kontrovers diskutiert. Manche behaupten, er sei völlig harmlos, wohingegen neue Studienergebnisse andeuten, dass er schädliche Effekte auf den Stoffwechsel haben kann.
Sucralose kann evtl. den Blutzuckerspiegel und die Insulinwerte erhöhen und die Darmflora schädigen (sh. unten).
Ob der Süßstoff bei hohen Temperaturen ungefährlich ist, gilt auch als fragwürdig. Im nächsten Abschnitt erkläre ich dir, warum das so ist.
Ich empfehle dir jedenfalls, Sucralose sicherheitshalber nicht beim Kochen oder Backen zu verwenden.
Sucralose könnte beim Backen ungesund sein!
Studienergebnisse aus jüngster Vergangenheit deuten an, dass der Süßstoff möglicherweise nicht so hitzeresistent ist wie gedacht.
Die Untersuchungen zeigen, dass er bei hohen Temperaturen zerfällt und reaktionsfreudig wird.[3]
In einer dieser Studien wurde gezeigt, dass bei Erhitzen von Sucralose in Kombination mit Fettmolekülen Chlorpropan entstehen kann – ein Stoff, der mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung steht.[4]
Es ist zwar noch mehr Forschungsarbeit notwendig, doch ich rate dir trotzdem, lieber ab Temperaturen von ca. 120° C auf Sucralose zu verzichten.
Nebenwirkungen und sonstige Gefahren
Sucralose wird durch Chlorierung von Zucker (Saccharose) hergestellt, wodurch mehr Chloratome hinzugefügt werden. Deshalb wird der Süßstoff nicht verdaut und ist “kalorienfrei”.
Laut Experten kann es wie bei anderen Süßstoffen zu Blähungen, Völlegefühl und Durchfall kommen. In hohen Mengen kann es auch abführend wirken.
Sucralose und Diabetes
Es wird allgemein behauptet, Sucralose habe keinerlei Auswirkungen auf die Blutzucker- und Insulinwerte und sei somit auch bei Diabetes ungefährlich.
Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein.
In einer kleineren Studie mit übergewichtigen Personen, die künstliche Süßstoffe nicht gewohnt waren, erhöhte Sucralose die Blutzuckerwerte um 14% und die Insulinwerte um 20%.[5]
Andere Studien konnten keine Effekte feststellen. Diese Untersuchungen fanden jedoch mit Personen statt, die künstliche Süßstoffe gewohnt waren.
Das heißt, dass Sucralose wohl für Personen, die nicht regelmäßig künstliche Süßungsmittel einnehmen, zu einer Erhöhung der Werte führen kann.
Personen, die diese Süßstoffe gewohnt sind, werden wahrscheinlich keinen Anstieg sehen.
Was ist mit Fructoseintoleranz?
Sucralose gilt als einer der Süßstoffe, die Personen mit Fructoseintoleranz zu sich nehmen dürfen.
Fructose ist in Sucralose nicht mehr enthalten, was prinzipiell positiv für Fructosepatienten ist.
Jedoch sprechen einige Betroffene trotzdem von Beschwerden wie Durchfall und starken Bauchkrämpfen.
Dies könnte damit zusammenhängen, dass Sucralose im Körper zu 1,6-Dichlorofructose umgewandelt wird.
Auswirkungen auf die Darmflora
Sucralose verändert die Darmflora, also die Zahl und Komposition der Bakterien im Darm.
Deshalb wirkt der Süßstoff eventuell auch abführend. Eine gesunde Darmflora zeichnet sich durch minimale Blähungen während des Verdauungsprozesses aus.
Sucralose kann zu einer Erhöhung der Gase im Darm führen und die Wassermenge erhöhen, was zu Durchfall führen kann.
In einer Tierstudie wurde gezeigt, dass Sucralose die Menge gesunder Bakterien im Darm senkt und die Menge an Bakterien im Stuhl erhöht.
Daher ist eine regelmäßige und hohe Einnahme des Süßstoffes nicht zu empfehlen.
1 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2621.1992.tb14345.x/abstract
2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11751465
3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24219506/
4 http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308814609005378
5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23633524