Lecithin

Lecithin

Lecithin (Phosphatidylcholin) ist ein essentielles Fett, dass in den Zellen unseres Körpers zu finden ist.

Es kann zu medizinischen Zwecken direkt eingenommen werden und wird des Weiteren bei der Herstellung von Medikamenten verwendet.

Es kommt in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor. Darunter fallen etwa Leber, Steak, Erdnüsse, Eier, Blumenkohl oder Orangen. Kommerzielle Quellen sind meist Sojabohnen, Eigelb oder Hirngewebe.

Lecithin wird unter anderem für folgende Zwecke eingenommen:

  • Behandlung von Demenz und Alzheimer
  • Erkrankung der Gallenblase
  • Nierenerkrankungen
  • Depressionen
  • Muskelaufbau/Bodybuilding
  • Hohes Cholesterin
  • Angst
  • Hautkrankheiten/Ekzeme

Wirkung im Detail

Lecithin ist natürlicher Bestandteil der Zellen aller lebenden Organismen. Es ist für die korrekte Funktionsweise biologischer Mechanismen unerlässlich.

Es ist des Weiteren ein essbares Tensid und ein Emulgator. Daher wird es zur Emulsion und Stabilisierung in Lebensmitteln, wie Margarine oder Schokolade, verwendet.

Außerdem wird es in der Herstellung von Medikament und Kosmetika angewendet.

Lecithin und neurologische Krankheiten

In der Medizin wird Lecithin zur Behandlung verschiedener neurologischer Erkrankungen verwendet. Als Lieferant von Cholin kann es zur Behandlung von Demenz eingesetzt werden.[1,2,3,4]

Phosphatidylcholin ist vermutlich bei der Synthese von Acetylcholin beteiligt. Cholin erhöht die Konzentration von Acetylcholin im Gehirn.

Acetylcholin ist für viele kognitive Funktionen elementar. Unter anderem auch für die Gedächtnisleistung. Daher wird vermutet, dass die Supplementation mit Lecithin die Gedächtnisleistung erhöhen kann.

Wirkung auf Leber und Cholesterinwerte

Lecithin wird auch zur Behandlung von Leberbeschwerden und hohem Cholesterin eingesetzt. [5,6,7]

Offenbar kann das Fett den Cholesterinstoffwechsel im Verdauungssystem beeinflussen.  So scheint Lecithin positive Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel zu haben.

Es gibt auch die Vermutung, dass Lecithin positive Effekte gegen Arteriosklerose (Arterienverkalkung) hat. Jedoch kommen wissenschaftliche Studien nicht zu eindeutigen Ergebnissen bezüglich dieser Wirkung.

Durchschnittlicher Gesamtcholesterinspiegel von erwachsenen Deutschen mittleren Alters
Durchschnittlicher Gesamtcholesterinspiegel von erwachsenen Deutschen mittleren Alters

Weiter mögliche Wirkungen

  • Manisch-depressive Störungen: Frühe Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es zu Verbesserungen von Symptomen, wie Halluzinationen und wirrer Ausdrucksweise bei manischen Personen kommen kann.
  • Trockene Haut, Dermatitis: Lecithin wird oft in Hautcremes verwendet, um der Haut Feuchtigkeit zu spenden. Es gibt jedoch keine wissenschaftliche Grundlage, die diese Anwendung unterstützt.
  • Sportliche Leistungsfähigkeit: Studien finden keine Hinweise darauf, dass die Einnahme zu einer Steigerung der physischen Fitness führt.
  • Parkinson
  • Angst
  • Ekzeme
  • Schlafprobleme

Nebenwirkungen von Lecithin

Die Anwendung ist für die meisten Personen sicher. In manchen Fällen kann es zu Nebenwirkungen wie Durchfall, Schwindel, Magenschmerzen oder Völlegefühl kommen.

Die Anwendung bei Schwangeren oder stillenden Müttern wurde bisher nicht genau erforscht. Daher sollte sicherheitshalber auf die Einnahme verzichtet werden.


Quellen:
http://journals.cambridge.org/download.php?file=%2FCJN%2FCJN5_01%2FS0317167100024963a.pdf&code=debe55e15f41b93650aadfcbedad50cd
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6754453
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6889709
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3897460
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3065734/
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12559476
7 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2916447