Moringa oleifera

Moringa
By Harvey McDaniel from Naalehu, HI [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
Moringa oleifera, oft als der “Baum des Lebens” oder “Wunderbaum” bezeichnet, ist ein schnell wachsender Baum, der in Südostasien beheimatet ist.

Mittlerweile findet man den Moringa Baum in den gesamten Tropen.

Die Blätter des Baumes werden seit Jahrhunderten in der Medizin von Urvölkern verwendet. Im ayurvedischen System wird Moringa oleifera als Heilmittel für etwa 300 Krankheiten und Beschwerden verwendet.

Der Baum besitzt kleine, rundliche Blätter. Diese sind vollgepackt mit sehr vielen Nährstoffen: Eiweiß, Vitamin C, Calcium, Beta-Karotin und vieles mehr. Es verwundert daher nicht, dass Moringa manchen Berichten zufolge seit 4000 Jahren angewendet wird.

Moringa ist aber nicht nur wegen seiner Inhaltsstoffe und seiner Wirkung ein besonderer Baum. Da er so schnell wächst und relativ einfach angebaut werden kann, ist er in armen Regionen (wie etwa Indien, Malawi, Senegal) sehr beliebt und wichtig geworden.

Die Pflanze kann über das gesamte Jahr geerntet werden. Somit zählt Moringa in diesen Regionen zu den besten und reichhaltigsten Nahrungsquellen.

 

Wirkung von Moringa oleifera

Antioxidative Kraft

Die Blätter des Moringa oleifera Baumes sind reich an Antioxidantien.[1] Unter anderem liefern sie Vitamin C, Betakarotin, Quercetin und Chlorogensäure. In Experimenten konnte gezeigt werden, dass Chlorogensäure die Zuckeraufnahme von Zellen verlangsamen kann.

In Tierversuchen wurde festgestellt, dass die Säure auch Blutzuckerwerte senken kann.

Das Asian Pacific Journal of Cancer Prevention schreibt über Moringa oleifera, dass der Baum aufgrund seiner hohen Konzentration an Polyphenolen antioxidative Eigenschaften besitzt. Außerdem schreibt das Magazin, dass Moringa gegen freie Radikale und oxidative Schäden wirksam ist.[2]

In einer Studie, in der weibliche Versuchsteilnehmer täglich anderthalb Teelöffel Moringa Pulver einnahmen, erhöhte sich die Konzentration von Antioxidantien im Blut der Teilnehmerinnen signifikant.

 

Wirkung auf Cholesterinwerte

In Tierversuchen wurden die Cholesterin senkenden Qualitäten unter die Lupe genommen. [3] Das Ergebnis: Tatsächlich konnten signifikante cholesterinsenkende Effekte festgestellt werden.  Diese waren sogar mit dem cholesterinsenkenden Mittel Simvastatin vergleichbar.

Die Forscher schreiben der Pflanze das Potential zu, auch beim Menschen als Mittel zur Senkung der Cholesterinwerte eingesetzt werden zu können.

 

Wirkung von Moringa auf den Blutzuckerspiegel

Es deutet vieles darauf hin, dass Moringa oleifera gegen Diabetes wirksam sein könnte. Höchst wahrscheinlich sind dafür die in den Blättern der Pflanze vorkommenden Isothiocyanate verantwortlich. In einer Studie nahmen Frauen täglich sieben Gramm Moringa Pulver zu sich.

Nach drei Monaten waren ihre Blutzuckerwerte im Schnitt um 13,5 % niedriger als zu Beginn der Untersuchung. [4]

 

Entzündungshemmende Wirkung

Vieles deutet auch darauf hin, dass die Flavonoide,  Isothiocyanate und Phenolsäuren in Moringa entzündungshemmende Wirkungen haben. Traditionell wird die Pflanze daher zur Behandlung von Magengeschwüren angewendet. [5]

Moringa-Öl scheint eine entzündungshemmende Wirkung auf die Leber zu haben. Anders als viele pflanzliche Öle, wird Moringa-Öl nicht ranzig, was es sehr praktisch macht.

 

By Waitak [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons
By Waitak [GFDL or CC-BY-SA-3.0 ], via Wikimedia Commons

Nebenwirkungen 

Moringa oleifera scheint zum heutigen Kenntnisstand geringe Nebenwirkungen zu haben, wenn es oral in der richtigen Weise eingenommen wird. Blätter, Früchte und Samen sind wahrscheinlich als Nahrungsmittel unbedenklich konsumierbar.

Die Wurzel und Extrakte daraus sollten nicht konsumiert werden. Diese Bestandteile von Moringa sind womöglich giftig.

Überdosierungen sollten unbedingt vermieden werden. Diese könnten eventuell  toxisch wirken.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangere und stillende Mütter sollten Moringa nicht einnehmen. Bestimmte Stoffe in Blättern, Blüten und der Wurzel des Baumes könnten zu Kontraktionen des Uterus führen und so Fehlgeburten verursachen.

 

Die richtige Dosierung 

Es ist nicht gänzlich bekannt, welche Mengen optimal sind. Dies kommt auch auf die Einnahmeform und die Person an.

In Studien wurden entweder 500 mg eines wasserbasierten Extraktes aus den Blättern verwendet, oder 3 Gramm der Samen.

Basierend auf den Erkenntnissen aus Tierstudien können folgende tägliche Mengen beim Menschen als wahrscheinlich ungefährlich bezeichnet werden:

  • 1,6 – 2,2 Gramm bei 75 Kg Körpergewicht
  • 2,1 – 2,9 Gramm bei 100 Kg Körpergewicht
  • 2,7 – 3,6 Gramm bei 125 Kg Körpergewicht

 

Anwendung von Moringa oleifera

Moringa Tee

Die nahrhaften Blätter des Moringa Baumes sind hervorragend als Antioxidantien liefernde Bestandteile von Tees geeignet. Dazu kann man die Blätter des Baumes einfach in heißem Wasser für einige Minuten ziehen lassen.

Die Blätter des Moringa Baumes geben ihre gesunden Inhaltsstoffe ins heiße Wasser ab. Danach hat man einen erfrischenden und wohltuenden Tee, der einem Energie und Wohlbefinden schenkt.

Moringa Tee wird hergestellt, indem die frischen Blätter geerntet werden und bei niedrigen Temperaturen getrocknet werden, sodass die Nährstoffe erhalten bleiben. Die getrockneten Blätter werden dann zerkleinert.

 

Moringa Kapseln

Moringa kann auch in Kapselform gekauft werden. Inhalt der Kapseln ist meistens das aus den Blättern des Baumes hergestellte Pulver.  Der Vorteil ist sicherlich, dass die Dosierung einfach ist und der eventuell störende Geschmack kein Problem darstellt.

 

Moringa Pulver

Moringa Pulver wird aus den Blättern des Baumes hergestellt. Für diejenigen, die Moringa wirklich erleben wollen (Geschmack, Textur, etc.) ist dies vielleicht die im Vergleich zu den Kapseln bessere Variante.

Auch kann das Pulver wie weiter unten beschrieben gut in verschiedenen Rezepten verwendet werden.

 

Moringa Öl

Moringa Öl wird gewonnen, indem die Samen des Baumes gepresst werden. Verwendet wird es entweder durch direktes Auftragen auf Haut und Haare oder zum Kochen.

 

Moringa-Rezepte

Frühstück
Geben Sie Moringa Pulver in einen  Saft oder zu ihrem Frühstück hinzu. Um den Geschmack zu überdecken eignet sich Honig sehr gut. Auch ein halber Teelöffel zu Haferflocken oder Müsli funktioniert wunderbar.

Salat
Einfach das Moringa Pulver über den Salat geben, man merkt den Geschmack kaum.

Hauptmahlzeiten
Sie können Moringa einfach zu Ihren fertigen Mahlzeiten hinzugeben. Ein bestimmtes Rezept mit Moringa haben wir als Hauptmahlzeit noch nicht gefunden. Wichtig ist, dass das Pulver nicht erhitzt wird, da sonst die wertvollen Nährstoffe verloren gehen.

Moringa Smoothie Rezepte
Moringa eignet sich am besten in Smoothies mit Datteln, Zitronen und Honig. Man sollte bei der Menge wegen des Geschmacks vorsichtig sein, ich rate zu einem halben Teelöffel maximal.

 


Zusammenfassung und Fazit

Moringa oleifera wird als Nahrungsergänzungsmittel vor allem deshalb geschätzt, weil es sehr nahrhaft ist und ein starkes Antioxidans sein soll. Diesen Behauptungen kann man durchaus zustimmen. Wahrscheinlich sind die meisten der Effekte auf diese starke antioxidative Wirkung zurück zu führen.

Auch haben sich in Versuchen entzündungshemmende Eigenschaften gezeigt. Zwar gibt es dazu noch nicht sehr viele Untersuchungen, jedoch deuten die bisherigen Versuche auf effektive entzündungshemmende Qualitäten hin.

Des Weiteren zeigt Moringa oleifera Effekte gegen Diabetes. Erste Versuche an Menschen haben gezeigt, dass sich Moringa womöglich vorteilhaft auf die Bauchspeicheldrüsenfunktionen auswirken kann und  den Blutzuckerspielgel senken kann.

Die antioxidative und entzündungshemmenden Effekte dieses Superfoods sind definitiv bemerkenswert. Ob dies nun heißt, dass Moringa oleifera anderen Nahrungsergänzungsmitteln vorzuziehen ist, bleibt abzuwarten. Dies müsste erst in vergleichenden Untersuchungen herausgefunden werden.

Meistens wird Moringa als nicht giftig bezeichnet. Jedoch hängt dies immens von der Dosis ab. Größere Dosierungen als die angegebenen (3-4 mal so viel wie unter Nebenwirkungen angegeben) könnten durchaus toxisch sein.


Quellen:

1 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22294387
2 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25374169
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26124050
4 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7798960
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23972244

4 Gedanken zu „Moringa oleifera“

  1. 2,2 mg? das ist doch gar nichts, das ist keine übliche dosis, ich vermute einen rechenfehler oder tippfehler…
    das zeatin in moringa wird die wirkung der anderen mittel verstärken. worin ich aber kein problem sehe.
    moringa darf übrigens durchaus gekocht werden, weil die enthaltenen polyphenole dann erst wirklich aufgeschlossen werden. die blätter werden übrigens in asien wie spinat gekocht, dort ist eher eine rohe einnahme unüblich. in indien, da wo ich lebe wird moringa drumstick genann, wegen der schoten mit den samen.

    sehr gute website!

  2. Lieber Dietmar, ich trinke Moringa Blätter 1 l als Tee täglich und nehme 4 Kapseln Triphala und 3x 2gr Ashvagandha Pulver für meine Gesundheit, weil ich unter Depression leide, habe leichte Diabetes II / mit Polyneuropathie an den Beinen u. Füßen, um mein Immunsystem zu stärken (bin seit 2 Jahren ohne Grippe) habe einen gutartigen Tumor durchgewachsen im Nervus femoralis im Unterbauch (ist eingekapselt). Wenn ich noch Moringa Pulver ins Essen gebe 2,2 mg ist das zuviel des Guten und sind diese Mittel zusammen okay? Danke für eine Antwort. Viele Grüße Hannelore

    • Liebe Hannelore,

      es ist nicht möglich abzuschätzen, wie all diese Mittel in Kombination wirken werden. Das soll jedoch nicht heißen, dass es unbedingt Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen geben muss. Nach meinen Erkenntnissen sind die 2,2 mg des Pulvers an und für sich im Rahmen. Zusammen mit dem Tee könnte es natürlich zu viel des Guten sein.

      Viele Grüße
      Dietmar

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