Longan

Die Longan-Frucht (Dimocarpus longan) wächst auf einem immergrünen Baum, der etwa 10 Meter hoch wird und zur Familie der Seifenbaumgewächse gehört. Zur selben Gattung gehören auch der Litschi- und Rambutan-Baum.

Die Longan ist im Vergleich zur Litschi etwas kleiner und hat eine weichere Haut von matt brauner Farbe. Vom Geschmack her ähneln sich beide Früchte. Die Longan wird ungefähr dann reif, wenn die Litschi-Saison endet, was sie interessant für Obstbauern macht.

Jedoch wird die Frucht nicht in erster Linie aufgrund ihrer kulinarischen Qualitäten geschätzt. Vielmehr spielen, vor allem im Nahen und mittleren Osten, ihre Eigenschaften als traditionelles Heilmittel eine große Rolle.

Die kugelartige Frucht wächst in herabhängenden Bündeln, ähnlich wie Trauben und hat einen Durchmesser von etwa 3 cm. Das Fruchtfleisch hat eine durchscheinende weißliche Farbe und einen süßen Geschmack, jedoch nicht ganz so süß wie das der Litschi. Die runden Samen haben eine schwarze Farbe mit einem weißen Punkt  der Mitte.

Die Longan enthält sehr hohe Mengen Vitamin C.   100 Gramm der Frucht decken den täglichen Bedarf. Außerdem enthält sie Mineralstoffe wie Eisen, Phosphor, Magnesium und Kalium. Auch große Mengen Vitamin A und viele antioxidative Substanzen sind in der Frucht enthalten.

Gesundheitliche Aspekte der Longan

Traditionell wird die Frucht oft zur Verbesserung des Gedächtnisses und zur Vorbeugung von geistigem Verfall, Demenz und ähnlichen Erkrankungen verwendet. Sie soll sich allgemein positiv auf die geistige Leistung auswirken.

Es gibt dazu aus der Forschung erste Belege. So wurden in Tierversuchen neuroprotektive Effekte und eine Verbesserung der kognitiven Leistung festgestellt.

Die Longan beinhaltet Gallen- und Ellagensäure, zwei wirkungsvolle Antioxidantien. Darüber hinaus liefert sie Catechine und Oligomere Proanthocyanidine (OPC), die auch als “Traubenkernextrakte” bekannt sind.

All dies sind sehr gesunde und wertvolle Stoffe. Der bioaktive Wirkstoff, welcher die Effekte auf das Gehirn verursacht, konnte bislang nicht identifiziert werden.

Auch auf das Immunsystem scheint die Longan stimulierend zu wirken. Sie beinhaltet Polysaccharide, die sich immunstärkend auswirken können. Diese Wirkung soll vergleichbar mit der von Ganoderma lucidum sein. Ein weiterer Aspekt, der die Frucht hoch interessant macht.

Mögliche Effekte und traditionelle Verwendung

  • Die Frucht wird seit langem auch bei Magenbeschwerden, wie Infektionen oder Magenschmerzen angewendet. Sie unterstützt und stärkt zusätzlich das Immunsystem, was den Körper bei diversen Beschwerden hilft.
  • Es gibt Behauptungen, wonach die Longan-Frucht Menschen mit Schlafproblemen und Schlaflosigkeit helfen kann.
  • Die Frucht soll das Herz- und Kreislaufsystem stärken.
  • Sie soll auch bei Müdigkeit und Niedergeschlagenheit helfen, sowie nervöse Störungen beheben.
  • Der hohe Kaliumgehalt kann förderlich für die Harmonisierung des Blutdrucks sein.
  • In den Blättern des Baumes ist Quercetin enthalten. Der Naturfarbstoff hat antivirale und antioxidative Eigenschaften.
  • Auch bei Blutarmut soll Longan helfen können. Grund für diese Vermutung ist eine mögliche Beschleunigung der Eisenabsorption durch den Körper.
  • Die Frucht weist neuroprotektive Qualitäten und eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem auf.
  • Longan enthält Phenolsäure, welche als sehr wirkungsvolles Antioxidans agiert und antibakterielle und antivirale Eigenschaften aufweist.
  • Die frische Frucht wird traditionell zur Senkung von Fieber konsumiert.
  • Auch für die Haut soll die Frucht gesund sein. Sie soll Alterungserscheinungen senken und speziell die Haut um die Augenpartie auffrischen.
  • Die Samen werden oft gegen sehr starke Schweißbildung eingenommen.

Nebenwirkungen und Gegenanzeichen

Der Konsum der reifen Frucht hat laut aktuellem Forschungsstand kaum signifikante Nebenwirkungen. Auch die Einnahme eines Extraktes aus den Samen der Longan zeigte in versuchen keine Nebenwirkungen.

Die unreife Frucht kann allerdings zu Asthma führen und sollte nicht verzehrt werden. Schwangere, stillende Mütter und Patienten, die Medikamente einnehmen, sollten die Einnahme von Longan erst mit ihrem Arzt absprechen.

2 Gedanken zu „Longan“

  1. Guten Tag Herr Waßner, fogende Frage: ist der Kern Blausäurehaltig und gibt er die Substanz wie die anderen Steinfrüchte an die Frucht ab? Ich kann genau die Substanzen schwer oder gar nicht abbauen (Nahrungsmittelintoleranz: Histaminint. Zuckerintol. pseudo-allerg. und allerg.) Die Steinfrüchte muss ich meiden, ebenso anderes Obst in ganz geringen Mengen, manches total meiden. Zuckergehalt spielt auch eine sehr große Rolle. Litschi habe ich heute spontan gekauft und recherchiere zur zeit im Internet.
    Auf eine Antwort würde ich mich freuen.
    Grüße von Gabi.

    • Guten Tag Frau Prautsch,

      Longan und Litschi gehören beide zur Familie der Seifenbaumgewächse. Es wurde nachgewiesen, dass Pflanzen dieser Familie Cyanolipide (fettähnliche Stoffe, die Blausäure enthalten) beinhalten. Daher rate ich Ihnen vom Konsum ab.

      Freundliche Grüße
      Dietmar Waßner

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